Celli

Wir bieten Ihnen eine ständig wechselnde Auswahl an Celli, von preisgünstigen Instrumenten für Anfänger*innen bis hin zu höherwertigen für fortgeschrittene Musiker*innen und Profis.
Die folgenden Bilder zeigen lediglich Beispiele von Cellomodellen, die i.d.R. nicht mehr in unserer Ausstellung vorhanden sind.
Für Detailinformationen bitte die Bilder anklicken.

Cell

Das amerikanische Cello

Violoncello 4/4-Größe

Unser rumänischer Lieferant nennt es „Das Amerikanische“, weil es für die Lieferung dorthin entwickelt worden ist. O.K., unser europäische Blick gewahrt nur eine etwas rustikale Behandlung des Lackes an den äußeren Rändern. Farmers style? Ansonsten aber alles normal und handwerklich gut gebaut. Unsere jüngeren Kunden lieben es. Sie greifen entweder zuerst nach den dunkel lackierten Instrumenten oder nach diesem eher etwas helleren Cello. Nur manchmal fällt die Entscheidung schwer: Schwarzbraun oder blond? Dann muss eben der Klang überzeugen! Ist die Entscheidung gefallen, erfahren wir noch Jahre später von den Eltern: Das Kind liebt es heiß und innig, das Cello muss immer neben dem Bett stehen.

So muss es sein! Der berühmte Cellist Gregor Piatigorsky hatte sein erstes eigenes Cello nicht nur nachts neben seinem Bett, sondern auch bei allen Mahlzeiten neben sich stehen. (Piatigorsky, Mein Cello und ich, Tübingen 1969, S. 11).

Fertigstellung dieses Cellos (Griffbrett, Wirbel, Stimmstock, Steg, Saiten, Stachel, Saitenhalter): Bley & Sohn

Inventar-Nr. 13/33

ModellNach Stradivari
Korpuslänge74 cm
Korpusbreite oben35,8 cm
Korpusbreite unten43,8 cm
Deckenmensur40,0 cm
Halsmensur27,9 cm
DeckenholzAlt abgelagertes Holz der Bergfichte aus den Karpaten. Abstand der Winterjahre zwischen 1,5 mm (an der Deckenfuge) und 3,5 mm (an den Außenrändern). Selbstverständlich ist das Holz über den Kern gespalten. Nur so hält es die vom Saitendruck geforderte Stabilität, wird elastisch und bleibt verwindungsfrei.
BodenholzBergahorn im Spiegelschnitt, ebenfalls aus den Karpaten. Das Holz ist gleichmäßig und zum Teil tief geflammt. Eine Mittelfuge verbindet die beiden symmetrisch gewachsenen Teile.
Zargen- und HalsholzIdentisch mit dem Holz des Bodens.
LackTransparenter Spirituslack aus Naturharzen, hell goldbraun eingefärbt, von Hand aufgetragen und mit Handpolitur in den Poren des Holzes verankert.
BestandteileWirbel aus Palisander mit Perlmuttauge; Wittner-Feinstimm-Saitenhalter; 80 cm langer Weidler-Stachel.
Das amerikanische Cello,
Violoncello 4/4-Größe

Das Rüstercello

Violoncello 4/4-Größe

Der Erbauer dieses Instruments hätte es sich auch leichter machen können, denn das Holz des Ulmenbaums, genannt ,Rüster‘, gilt in Fachkreisen als schwer zu bearbeiten. Verlockend war sicherlich der ausgesprochen schöne Flammwuchs des Holzes für Zargen, Boden und Hals – in dieser Gleichmäßigkeit bei Rüster eine absolute Seltenheit. Flammwuchs = wellenartiger Wuchs. Unter Geigenbauern wird je nach Qualität in tief, eng, schwach oder stark geflammtem Holz unterschieden. Je breiter und tiefer die Flammung des Ahorns, umso seltener ist es und umso höher der Preis. Schönheit kostet!
„Obschon der Zweck eines jeden Musikinstruments darin besteht, Töne zu erzeugen, ist es begreiflich, dass sogar gehörlose Menschen das Cello bewundern, als wäre es eine Skulptur… In der Tat, wenn nur der Ton wichtig wäre, hätte ich mich nicht allein in die Schnecke eines Cellos so verlieben können, dass ich es kaufte, bevor ich noch seinen Ton gehört hatte.“, schreibt Gregor Piatigorski in „Mein Cello und ich“ (Wunderlich-Vlg., Tübingen 1968, S. 243).

Inventar-Nr. 13/10

Korpuslänge75,9 cm
Korpusbreite oben36 cm
Korpusbreite unten44,9 cm
Deckenmensur40,5 cm
Halsmensur28 cm
DeckenholzBergfichte aus den Karpaten. Gleichmäßig, gerade und fehlerlos gewachsen. Über den Kern gespalten.
BodenholzRüster, sehr gleichmäßig und tief geflammt aus Transsylvanien.
Zargen- und HalsholzRüster, identisch mit dem Holz des Bodens.
LackGleichmäßig aufgetragener Spirituslack mit bräunlich-roter Einfärbung. Ohne Abschattierung bzw. Altersimitation.
BestandteileWirbel aus Ebenholz mit Perlmuttauge; Wittner-Feinstimm-Saitenhalter; 80 cm langer Weidler-Stachel.
Das Rüstercello, Violoncello 4/4-Größe

Das Dunkle aus Transsilvanien

Violoncello 4/4-Größe

Dieses Cello ist zwar der Zwillingsbruder des mit der Nummer 13/87 („Die dunkle Seite des Cellos“), aber eine Besonderheit offenbart es dann doch, wenn man sich das Deckenholz genauer ansieht: Es weist einen Wuchs in weit ausladenden Wellen auf. Kann man sich diesen ,Fehler‘ bei der Holzwahl leisten, wenn man ein gut klingendes Instrument bauen will? Der Klangvergleich mit dem Bruder beweist: Man kann! Entscheidend ist sicherlich die einfühlsame Hand des Cellobauers, die sich auf das Holz einlässt und dann die Holzstärken so verteilt, dass es ebenso gut wie das gerade gewachsene Holz schwingen kann. Förderlich mag aber auch sein, dass das Holz aus den Wäldern der südlichen Karpaten nachgewiesenermaßen gute Resonanzeigenschaften besitzt. Kalkhaltiger Boden, Pannonisch geprägtes Hochlandklima im 47. Breitengrad – alles nicht weit von den Bedingungen entfernt, unter denen das Holz der berühmten altitalienischen Geigenbauer aufwuchs.

Endfertigung: Geigenbauwerkstatt Bley & Sohn

Inventar-Nr. 13/88

ModellNach Stradivari 
Korpuslänge75,8 cm
Korpusbreite oben35,4 cm
Korpusbreite unten44 cm
Deckenmensur40,4 cm
Halsmensur28 cm
DeckenholzBergfichte in weit ausladenden Wellen gewachsen (s.o.) mit kräftigen Winterjahren in relativ gleichmäßigem Abstand. Das Holz ist über den Stammeskern gespalten, die Jahre stehen senkrecht zur Grundebene – wesentlich für Stabilität und Schwingungsverhalten.
BodenholzRelativ kräftig und gleichmäßig gewachsener Bergahorn. Zwei Teile, mit Mittelfuge.
Zargen- und HalsholzJeweils aus gut geflammtem Bergahorn gefertigt. Das Holz weist deutlich sichtbare Markstrahlen auf – ein Hinweis auf den Schnitt über den Kern des Stammes.
LackDunkler, rötlich-braun eingefärbter Spirituslack mit Bestandteilen aus Naturharzen. Dezente Abschattierung an den üblichen Abnutzungsstellen, ansonsten keine weitergehende Altersimitation. Handpolitur.
BestandteileWirbel aus Palisasnder mit Perlmuttauge; Wittner-Feinstimm-Saitenhalter; 80 cm langer Weidler-Stachel
Das Dunkle aus Transsilvanien, Violoncello 4/4-Größe

Leon

Violoncello 4/4-Größe
Modell: Korpus nach Stradivari und Kopf nach Stainer

Wie kann man nur ein so schönes Instrument bauen, ohne so berühmt wie Stradivari zu sein? Ein kleiner Trost: Auch Stradivari war lange Zeit nur ein Insidertipp an Königshöfen außerhalb Italiens, während im eigenen Heimatland die Instrumente des Jacobus Stainer aus Absam bei Innsbruck auf größere Beliebtheit stießen.

Als deutliche Erinnerung an den Tiroler Geigenbauer namens Stainer ließen wir dessen berühmten Löwenkopf in Rumänien schnitzen und dem Cello (ebenfalls aus Rumänien) aufsetzen. Die Lackierung wurde dann in Deutschland vorgenommen: dunkel, aber mit kräftigen Aufhellungen an den üblichen Abnutzungsstellen. Jetzt sieht das Instrument so aus, als sei es schon 100 Jahre lang gespielt worden. Aber keine Sorge, es ist nagelneu und wird also noch die üblichen 300 Jahre bespielbar sein.

Weil dieses Cello allein von seiner Äußerlichkeit her etwas ganz besonderes ist, haben wir hier nicht die üblichen Stahlkern-Saiten aufgezogen, sondern einen Satz, in dem sich bei C und G wieder Darm befindet – als Erinnerung an den Klang der Alten Musik.

Inventar-Nr. 13/109

ModellKorpus nach Stradivari und Kopf nach Stainer
Korpuslänge75,9 cm
Korpusbreite oben36 cm
Korpusbreite unten44,9 cm
Deckenmensur40,5 cm
Halsmensur28 cm
DeckenholzGerade gewachsene Bergfichte mit Jahresabständen zwischen 1 mm (an der Mittelfuge) und 4 mm (am Außenrand) – eine der klassischen Holzqualitäten. Die Jahre stehen senkrecht zur Grundebene – ein Hinweis darauf, dass das Holz über den Kern des Stammes gespalten wurde und entscheidend für Stabilität und gute Resonanz.
BodenholzBergahorn, gleichmäßig über die ganze Fläche geflammt. Die Flammung ist von mittlerer Breite. Der Boden besteht aus zwei Teilen, die in der Mitte gefugt wurden.
Zargen- und HalsholzBeides aus gleichmäßig und mittelbreit geflammtem Bergahorn.
LackRötlich-dunkelbrauner Spirituslack, von Hand aufgetragen und von Hand auspoliert. Kräftige Aufhellungen an den üblichen Abnutzungsstellen und dezente Altersimitation.
BestandteileWirbel aus Ebenholz mit goldenem Knopf; Ebenholz-Feinstimm-Saitenhalter; Bender-Klang-Stachel.
SaitenPirastro-Passione Saiten (A & D Stahl mit Chromstahl umsponnen: G Darm mit Chromstahl umsponnen; C Darm mit Wolfram umsponnen)
Violoncello 4/4-Größe 
Modell: Korpus nach Stradivari und Kopf nach Stainer