Jonathan Bley
Staatl. geprüfter Geigenbauer
Ausbildung in der Geigenbauwerkstatt Volker Bley und an der Staatlichen Fachschule für Geigenbau in Mittenwald.
Seit 2005 als Geselle in der Werkstatt.
Anlässlich eines Ferienbesuchs der Familie in der Fachschule für Geigenbau in Mittenwald, wo der Vater nur seine alte Schule zeigen und seine Erinnerungen auffrischen wollte, ließ sich der 14-Jährige Sohn hinter dem Rücken seiner in der Schule umherwandernden Eltern von der Sekretärin schon mal die Anmeldeformulare aushändigen.
Dann machte Jonathan sein Abitur und leistete seinen militärischen Ersatzdienst im Büro des Arbeiter-Samariter- Bundes. Sein musikalisches Talent förderte er, indem er ab dem fünften Lebensjahr darauf bestand, Geigenunterricht zu erhalten. Bratschenunterricht kam hinzu und später sogar Unterricht am Kontrabass.
Seine Materialkenntnis bewies er schon im Kindergarten, als er den Kindergärtnerinnen entgegen ihrer Behauptungen durch ein Aufsehen erregendes Experiment bewies, dass nicht alle Hölzer schwimmen: Ebenholz ist zwar ein Holz, schwimmt aber nicht, sondern geht schneller unter als jede Kindergärtnerin sich denkt. Sein Durchhaltevermögen trainierte er im Schulorchester mit langweiligen Stücken und in zahlreichen, langen Wanderungen zu Fuß mit schwerem Gepäck, Zelt und Kochtopf über Stock und Stein. 1990 ging es von Osterode (West) über den Brocken nach Wernigerode (Ost). Es folgten Bayerischer und Böhmischer Wald, zu den Quellen der Moldau (‚Die Moldau‘ war eines seiner Lieblingsstücke), und im Anschluss natürlich Prag mit seinen großen Museen u. v. m.
Instrumentenkunde erwarb Jonathan sich durch die Besichtigung der Sammlungen in den Museen Prags, Cremonas, Mailands, Wiens, Mittenwalds, Innsbrucks und Nürnbergs, natürlich aber auch durch zahllose Fachbücher in der Bibliothek der Werkstatt.
Handwerkliches Geschick übte er in jeder freien Minute in der Werkstatt des Vaters.
Wenn Freunde heute ihm gegenüber behaupten: „Na, dir ist ja das Handwerk in die Wiege gelegt worden!“, antwortet er: „Nein umgekehrt, die Wiege war mir in die Werkstatt gestellt worden!“
Anfang 2018 übernahm Jonathan die Werkstatt seines Vaters.